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Faktencheck

Mythos 1: Papierproduktion ist Wasserverschwendung

Die Papierindustrie benötigt Wasser für eine Reihe von Prozessen. Lediglich 1 % davon wird dem Trinkwasser entnommen. Die Entnahme und Rückführung von Wasser unterliegen in Deutschland strengen Auflagen. Rechtsgrundlage ist die EU-Wasserrahmenrichtlinie, die strenge Auflagen für die Abwasserbehandlung nach dem aktuellen Stand der Technik vorgibt. Der Einsatz von Wasser ist also für die Papierindustrie nicht nur eine ökologische, sondern auch eine ökonomische Frage. Entsprechend werden auch hier die Prozesse optimiert und die Kreisläufe immer weiter geschlossen. Durch den technischen Fortschritt liegt der Wasserverbauch heute nur noch bei 8,6 Litern pro Kilogramm Papier. Bezogen auf einen Papierbecher sind das 10 Gramm. Können Sie damit einen Mehrwegbecher spülen? Quelle: Papierfakten, Die Papierindustrie e.V.

Mythos 2: Einwegverpackungen schaden dem Klima

Häufig wird der Einsatz von Mehrweggebinden mit Slogans wie „Mehrweg ist Klimaschutz“ beworben. Doch im Vergleich zwischen Mehrwegverpackungen und Serviceverpackungen aus Papier lässt sich diese pauschale Aussage nicht aufrecht erhalten. Für die Klimabilanz von Mehrwegverpackungen im Vergleich zu faserbasierten Serviceverpackungen sind zwei Formen von CO2-Emissionen entscheidend: zum einen die CO2-Emissionen beim Spülen und Trocknen der Mehrweg-gebinde nach ihrer Verwendung und zum anderen die CO2-Emissionen, die bei der Papierherstellung selbst entstehen. Eine Studie des Forschungsinstituts RAMBOLL kommt zu dem Schluss, dass Serviceverpackungen aus Papier in der Kategorie Klimaschutz den Mehrwegalternativen sogar überlegen sind. In der vergleichenden Ökobilanzstudie wurden insgesamt 24 verschiedene Behälter für Speisen und Getränken einbezogen, die in Schnellrestaurants verwendet werden. Die verwendeten Daten stammen aus Primärquellen der Papierproduktion und Verpackungsherstellung. Dies ist von besonderer Relevanz, da frühere Ökobilanzstudien sich auf sekundäre Daten zu Upstream-Prozessen in der Papier-industrie stützten. Sie entsprechen nicht mehr dem neuesten Stand, was das untersuchte Einwegsystem betrifft.

Aber auch kurzfristig lassen sich bei faserbasierten Serviceverpackungen erhebliche Verbesserungen für den Klimaschutz realisieren. Darauf weist eine Studie des Forschungsinstituts IFEU zur ökologischen Beurteilung von Einweg-Getränkebechern hin. Wird der Kunststoffdeckel bei Papierbechern durch Papierdeckel ersetzt, verringern sich die CO2-Emissionen um mehr als die Hälfte im Vergleich zum Durchschnittsszenario. Solche Papierdeckel sind mittlerweile im Markt erhältlich.

PRO-S-PACK engagiert sich im wissenschaftlichen Diskurs auf der Basis von differenzierten und nachvollziehbaren Fakten. Verkürzungen und Zuspitzungen bringen den Umweltschutz nicht voran. Wir stehen für ein vielfältiges Angebot im Bereich Food-Service, in dem sowohl Mehrweg- als auch Serviceverpackungen ihren Platz haben. Quelle: EPPA. mehr lesen

Mythos 3: Papierproduktion vernichtet Wälder

In der oft sehr emotionalen Debatte um Papierverpackungen wird oft der Eindruck erweckt, für die Produktion würden ganze Wälder gerodet. Wahr ist: Das Bechermaterial aus europäischer Herstellung besteht heute ganz überweigend aus PEFC- und FSC-zertifizierten Papier. FSC ist ein Zertifizierungssystem für nachhaltige, ökologisch verantwortungsvolle Waldwirtschaft, die Artenvielfalt und Biodiversität sichert. Der FSC geht auf eine Initiative von Menschenrechtsorganisationen, Umwelt-NGOs wie WWF und Greenpeace sowie von einer Gruppe von Händlern und Industriebetrieben zurück. FSC zertifiziert werden Wälder, die nach strengen ökologischen und sozialen Prinzipien bewirtschaftet werden. Dies bedeutet, dass mindestens genau so viel Holz nachwächst, wie eingeschlagen wird. Dies trägt dazu bei, Wälder langfristig zu erhalten. Aber auch die Erzählung von schwindenden Wäldern entpuppt sich als Mythos, wenn man in Bericht der Bundeswaldagentur nachschlägt: In deutschen Wäldern wächst mehr Holz nach, als genutzt wird. Jährlich wachsen etwa 122 Mio.Kubikmeter Holz nach,von dem aber nur 76Mio. Kubikmeter eingeschlagenwerden. Abzüglich Ernteverluste, Rinde und Totholz, dass im Wald verbleibt, wächst die Waldfläche damit jährlich um 11,2 Kubikmeter je Hektar Und wussten Sie schon, dass der Bedarf an Holz für die Jahresproduktion sämtlicher Papierbecher für Kaffee und andere Heißgetränke für den deutschen Markt allein in finnischen Wäldern innerhalb von weniger als fünf Stunden nachwächst?

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Mythos 4: Papierverpackungen konkurrieren mit langlebigen Holzprodukten

Das Holz für europäische Serviceverpackungen stammt ganz überwiegend aus zertifizierter nachhaltiger Forstwirtschaft nordischer Wälder in Skandinavien. Diese Wälder bilden ein weltweit herausragendes Öko- und Wirtschaftssystem. In den letzten 40 Jahren wuchsen die Bestände um mehr als 40%. Heute werden für jeden gefällten Baum mindestens vier neue Bäume gepflanzt. Dabei werden hauptsächlich Bruch- Durchforstungsholz sowie Nebenprodukte aus Sägewerken genutzt, etwa kleinere Äste. Bei der Durchforstung nehmen Forstwirte schwächere Bäume oder Windbruch aus dem Wald heraus. Das gibt den übrigen Bäumen bessere Wachstumschancen. Die dickeren Stämme ausgewachsener Bäume, das so genannte Stammholz, ist übrigens viel zu wertvoll für die Papierherstellung. Stammholz wird für den Hausbau oder die Möbelherstellung verwendet. Durch diese verantwortungsvolle Bewirtschaftung ist das jährliche Wachstum der nordischen Wälder höher als der Verbrauch an Holz. Faserbasierte Serviceverpackungen sind ein wichtiger Teil dieser nachhaltigen Wertschöpfungskette. Die gesamte europäische Papierindustrie engagiert sich konsequent im Kampf gegen illegalen Holzeinschlag und hält sich streng an die Vorgaben der Europäischen Holzhandelsverordnung, die die Einfuhr von Holz oder Zellstoff aus illegalem Einschlag verbietet.